Politik der Wissenschaft
Was bedeutet die Produktion von markiertem situiertem Wissen für
die politische Verantwortung?
Ausgehend von der Kritik an einem vorherrschenden Objektivitätsverständnis der Wissenschaft und der damit einhergehenden Verortung und Kontextualisierung von (vorherrschenden) Wissensproduktionen stellt sich sowohl die Frage nach (politischer) Realität als auch die nach politischer Verantwortung in der Wissensproduktion: Was bedeutet die Produktion von markiertem situiertem Wissen für eine politische Verantwortung? Die feministische Wissenschaftskritik zeigt auf, dass es kein interessens- und wertfreies Wissen geben kann, sondern Wissen sich aus einem standortbezogenen Deutungskontext konstituiert. Kritische Wissensproduktion bedeutet also an diesem Verständnis anschließend die „Aufdeckung,
Delegitimation, Dekonstruktion und Destruktion von Herrschaft und Herrschaftsverhältnissen.“ Dabei möchte ich das Verhältnis von Theorie und Politik betonen, das anschließend an Donna Haraway zur
Verantwortung der Wissenschaften aufruft: Wissenschaft ist insofern politisiert, als das sie sich ihrer
eigenen Verantwortung in der Produktion von Wissen bewusst sein muss. Die Politisierung feministischer Wissenschaft kann z.B. festgehalten werden, als dass hier die Verantwortung betont wird, „konkrete
Vorstellungen oder Modelle für eine bessere Welt oder neue Visionen für eine andere Form des
Miteinanders (in dem zum Beispiel Verantwortlichkeit, Abhängigkeit, Relationalität und Sorge für andere zentrale Werte wären) zu erarbeiten“.
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